Wirkungsvolle Jugendhilfe Hamburg

Dienstag, 15. November 2011

Stellenkürzungen in der Kinder- und Jugendliche wären kontraproduktiv, weil sie die Steuerungsmöglichkeiten der Jugendämter im Hinblick auf „Qualität und Quantität der gewährten Hilfen“ beschneiden würden.

Wissenschaftler sehen wenig Möglichkeiten für Einsparungen bei Jugendhilfe

Wissenschaftler sehen in einer Expertise für den Landkreistag kaum Möglichkeiten für Einsparungen in der Kinder- und Jugendhilfe. Die Fallzahlen dürften mittelfristig kaum sinken, Stellenkürzungen wären kontraproduktiv.

Nonnweiler. In der Kinder- und Jugendhilfe des Saarlandes sind auf absehbare Zeit keine Einsparungen möglich. Diesen Schluss legen erste Ergebnisse einer Studie des Instituts für Sozialpädagogische Forschung in Mainz nahe, das gegenwärtig im Auftrag des Sozialministeriums, des Landkreistags und der saarländischen Jugendämter erstellt wird.
Dem Gutachten zufolge, das Institutsmitarbeiter Heinz Müller gestern auszugsweise vor der Hauptversammlung des Landkreistags vorstellte, ist aufgrund zunehmender sozialer Probleme und eines wachsenden Anteils von Alleinerziehenden in der Gesellschaft in den nächsten Jahren nicht mit sinkenden Fallzahlen in der Kinder- und Jugendhilfe zu rechnen. Da das Saarland von sozialen Problemen stärker betroffen sei als Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg, seien hier auch die Fallzahlen höher. Zugleich kommen die Forscher zu dem Ergebnis, dass sich eine gut ausgebaute Regelstruktur im Bereich der Jugendhilfe noch am ehesten „bedarfsmindernd auf die Nachfrage nach intervenierenden Hilfen auswirken kann“. Im Umkehrschluss bedeutet dies: Stellenkürzungen in der Kinder- und Jugendliche wären kontraproduktiv, weil sie die Steuerungsmöglichkeiten der Jugendämter im Hinblick auf „Qualität und Quantität der gewährten Hilfen“ beschneiden würden.


Nach Angaben von Müller wurden im Saarland im vorigen Jahr 7781 Hilfen zur Erziehung gewährt, nachdem es im Vorjahr 7151 waren. Besonders drastisch stiegen demnach in diesem Zeitraum die Fallzahlen bei der Eingliederungshilfe für seelisch behinderte Kinder und Jugendliche, nämlich um 31,4 Prozent. Müller machte Defizite der Schulen für diesen Anstieg mitverantwortlich. Trotz eines Personalzuwachses in der Kinder- und Jugendhilfe von 139 im Jahr 2009 auf 143 im vorigen Jahr sei die durchschnittliche Fallbelastung für eine vollzeitbeschäftigte Fachkraft an saarländischen Jugendämtern von 51 im Jahr 2009 auf 54 im vorigen Jahr gestiegen. In Rheinland-Pfalz habe die Fallbelastung im vorigen Jahr im Schnitt bei 46 Fällen gelegen. nof 



Beitrag vom: 11.11.2011, 13:06 aus Saarbrücker Zeitung



Stellenkürzungen in der Kinder- und Jugendliche wären kontraproduktiv, weil sie die Steuerungsmöglichkeiten der Jugendämter im Hinblick auf „Qualität und Quantität der gewährten Hilfen“ beschneiden würden.

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